Schutzalf, ein verschwundenes Dorf

Unweit des Sprinker Maares und der «Strohner Schweiz» liegt — folgt man dem dem Lauf der Alf einige hundert Meter weiter — die «Erinnerungsstätte Schutzalf». Die Geschichte von Schutzalf, einem Weiler mit vermutlich nur 4 Häusern, beginnt im Jahr 1545 und endet 1882 mit dem Sterbeeintrag des letzten Bewohners, wie im Heimatjahrbuch Vulkaneifel HjB 1996 niedergelegt.

Die Geschichte des Weilers ist eng mit einer kleinen Kapelle verbunden, die gegen Ende des 18. Jahrhunderts verfiel oder zerstört wurde. Sie war wohl eine Wallfahrtskapelle, in der Kreuzpartikel verehrt wurden; Dorf und Kirchlein gehörten zum Besitz des Klosters Springiersbach.

Die Siedlung Schutzalf unterschied sich von anderen Siedlungen und Dörfern des 19. Jahrhunderts wesentlich dadurch, dass die Bewohner sich kaum durch Landwirtschaft und Ackerbau ernährten, sondern ausschließlich durch Handwerker- und Tagelöhnerarbeit ihr Brot erwarben und folgenden Berufen nachgingen: Weber (Leinenweber), Schuhmacher, Maurer, Dachdecker, Schneider und Schullehrer. Damit ist eine breite Palette handwerklicher Arbeiten abgedeckt. (Quelle: Heimatjahrbuch Vulkaneifel HjB 1996)

Die Sage von Schutzalf

Im Halbjahresband 1995 des Heimatjahrbuches Vulkaneifel findet man folgende kleine Geschichte über die Sage von Schutzalf:

Dort, wo früher die Kapell des Weilers Schutzalf stand, findet der Wanderer heute noch drei große, grünbemooste Basaltsteine. Sie liegen schwer und trutzig an der Stelle, wo einst eine Kapelle den gläubigen Menschen Trost und Frieden spendete. Es sind die Steine des Antonius-Altares, auf denen die Eremiten aus dem Kondelwaldkloster die heilige Messe lasen und das heilige Brot reichten.

Die Sage erzahlt, dass die gottesfürchtigen Bewohner über die Zerstörung ihrer Kapelle durch die französischen Truppen erbost waren. Die Schutzalfer und mit ihnen die Bewohner der umliegenden Dörfer wollten auf dem nahegelegenen Hüttgesberg die Kapelle zu Ehren Gottes wieder neu errichten. Mit viel Mühe gelang es ihnen, die beiden schweren Altarsteine auf den Berg zu schaffen. Als man morgens an die Baustelle kam, waren die Steine verschwunden und lagen wieder an der alten Stelle auf der Wiese am Alfbach. Dies wiederholte sich dreimal …

Nach neuesten Erkenntnissen handelt es sich aber nicht um Altarsteine; Angaben zur genauen Bestimmung der Steine sind nicht zu ermitteln. Bis zur Flurbereinigung in der Mitte der 1960er Jahre lagen nach Augenzeugenberichten auch nur 2 Steine am Ort. Der Dritte Stein wurde vermutlich bei Planierungsarbeiten im Zuge der Flurbereinigung entdeckt und auf die beiden vorhanden, schon sichtbaren Steine gelegt. (Quelle: Dokumentation der Gemeinde Mückeln)

Unter anderem nach Schutzalf, oder wie die Einheimischen sagen »Auf Schutzalf« führt eine neu ausgearbeitet Tour auf Maarwandern.de

Kategorie Journal, Vulkaneifel

Als Westfale verschlug es Herbert Peck Anfang der 1980ger Jahre nach Koblenz und vor einigen Jahren dann monatsweise in die Vulkaneifel. Begeistert von der Landschaft und den vielfältigen Freizeitmöglichkeiten (Wandern, Biken, Fischen) , hat er sich vorgenommen, andere daran teilhaben zu lassen. Er ist zertifizierter Wanderführer im Deutschen Wanderverband (Wanderführer DWV) und führt Interessierte gerne über nicht so bekannte Pfade & Wege

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  1. Pingback: Über den Mühlenweg nach Schutzalf und zum Mückelner Klosterweiher

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