Wanderung im Kylltal – Von Erdorf nach Auw a. d. Kyll

Wir starten unsere 20 Km lange Tour am Bahnhof in Bitburg-Erdorf, den wir nach 100minütiger Busfahrt von Gerolstein mit dem Schienenersatzverkehr (SEV) der Bahn erreichen. Die Fahrt durch die Südeifel mit ihren steilen Tälern und den fast alpinen schmalen Serpentinen ist ein Erlebnis.

Die Gerolsteiner Dolomiten am Startpunkt der Busfahrt

Erdorf liegt direkt an der Kyll und hier führt auch der HWW4 des Eifelvereins – der Felsenweg – entlang, über den ein großer Teil unserer Route führt.

St. Laurentius-Kirche in Erdorf

Die Kyll begleitet uns mit ihrem Murmeln und Plätschern, als wir in großer Stille die ersten Kilometer auf dem Felsenweg wandern.

Auf dem Felsenweg

Auf der linken Seit des Weges die Kyll, auf der rechten Seite wild wuchernde Bauerorchideen. Was will ein Wandernder mehr!

Felsenweg entlang der Kyll bei Erdorf

Bauernorchideen

Bald kreuzt die Bahnlinie die Kyll und…

Die Schienen kreuzen die Kyll

… wir steigen über eine „Naturtreppe“ zur Bahnlinie auf…

Ungwollt impressionistisch

und entfernen uns ein paar Meter von der Kyll, durch die Schienen getrennt. Das Tal wird hier breiter…

Das Tal wird breiter…

… und von der Sonne durchflutet. Wir gelangen so an die Albachmühle, die noch sehr flutgeschädigt wirkt. Das Gutsgebäude gegenüber der Mühle erstrahlt indessen schon in vollem Glanz.

An der Albachmühle

An der Albachmühle verlassen wir den Felsenweg und wandern mehr als 2 Km bergan nach Hüttingen. Der Weg verläuft hoch über der Talsohle und bietet schöne Blicke auf Hüttingen und die verstreut liegenden kleinen Orte.

Farbenspiel am Waldrand oberhalb von Hüttingen an der Kyll.

An der Kirche im Ort gibt es mehrere kleine gefasste „Wasserfälle“.

Gesehen in Hüttingen

In Hüttingen gehen wir rechts der Bahnlinie durch die Kyllauen weiter.

In den Kyllauen

Die Kyll fließt hier breit und flach. Sand- und Kiesbänke bilden kleine Schnellen, durch die das Wasser leise rauschend dahinströmt.

Die Kyll bei Phillipsheim

Hier ist der Fotograf auch mal im Bild 😁

Eigentlich sollte der Weg bis zum Bahnhof Phillipsheim verlaufen. Wir haben allerdings die Folgen der Flut von 2021 unterschätzt. Die Kyll ist plötzlich von umgestürzten Bäumen brückenartig blockert. Der Weg endet an einem Wall aus angeschwemmter Erde und Gestrüpp. Für uns undurchdringbar, nach einigen Versuchen geben wir auf. Also einige hundert Meter zurück und durch Brombeerhecken auf den Bahndam. Zur Not wollen wir auf den Schienen die wenigen hundert Meter zum Bhf Phillipsheim laufen. Es fährt ja derzeit kein Zug auf dieser Strecke.

Oben angekommen, entdecken wir einen Fahrradweg jenseits der Gleise, der wohl instandgesetzt ist. Also dort weiter nach Phillipsheim.

Bis zur Laymühle wanderen wir auf dem Fahrradweg weiter.

An der Laymühle

Die Kyll macht dort eine große Schleife und unsere Route folgt dieser. Immer nah an der Kyll entlang geht es zur Speicher Mühle. Zwichen Lay- und Speicher Mühle befindet sich ein Anglerheim, an dem wir die Höhe der Kyllflut noch deutlich erkennen können, das Wasser reichte bis unter die Fensterläden des Gebäudes, obwohl das etwa 3 1/2 m über der jetzigen Wasserlinie liegt.

Anglerheim vor der Speicher Mühle

Der Wanderweg verläuft weiter nahe der Kyll, mal im Talgrund, mal auf der Höhe. An der Speicher Mühle entdecken wir ein Schild „Naturcamp Eifel. Ein schönes Haus, früher wohl ein Gasthaus. Die Werbung für Bitburger Pils hängt gutrestauriert über der Tür. Leben ist nicht zu entdecken.

Naturcamp in Speicher Mühle

Dafür entdecken wir in einer festen Unterkunft…

… den „Heiligen Floragard“, wie seine Verhüllung zeigt.

Hinter der Speichermühle verläuft unsere Route etwa 1 Km entlang einer wenig befahrenen Straße, bevor wir hinter dem Bahnhof Speicher wieder auf den Felsenweg treffen.

Brücke hinter dem Bahnhof Speicher

Oberhalb der Looskyller Mühle haben wir noch diese im Wald liegende Kapelle im Blick…

Oberhalb der Looskyller Mühle

…bevor es immer der Kyll nach zum Bahnhof Auw an der Kyll geht. Von dort, nach gut 21 Km Wanderstrecke gehts mit dem SEV zurück nach Gerolstein in wirklich halsbrecherischer Fahrt mit einigen brenzligen Situationen: Der Busfahrer verwechselt den Bus mit einem Ralley-Boliden. Motorradraser, die immer wieder in den engen und kurvigen Eifelstraßen nur knapp einer Kollision entgehen. Diese Situationen zerren mehr als eine Stunde an unseren Nerven. Wir sind froh, unbeschadet in Gerolstein zu landen.

Bahnhof Auw an der Kyll

Die Tour

Kategorie Vulkaneifel

Als Westfale verschlug es Herbert Peck Anfang der 1980ger Jahre nach Koblenz und vor einigen Jahren dann monatsweise in die Vulkaneifel. Begeistert von der Landschaft und den vielfältigen Freizeitmöglichkeiten (Wandern, Biken, Fischen) , hat er sich vorgenommen, andere daran teilhaben zu lassen. Er ist zertifizierter Wanderführer im Deutschen Wanderverband (Wanderführer DWV) und führt Interessierte gerne über nicht so bekannte Pfade & Wege

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