In der Vulkaneifel wandern: Auf einer mitreißenden Rundtour zu historischen Orten in und um Ulmen in der Vulkaneifel, die in längst vergangener Zeit Tatorte und Stätten der Bestrafung waren. Eine Spurensuche, bei der aber nicht nur Geheimnisse aufgedeckt werden…
Die Tour
Wir starten die Tour im Norden von Ulmen auf dem Parkplatz zweier Supermärkte. Der Einstieg in die Rundtour ist von den hinteren Parkplätzen rechts neben dem Supermarkt zu erkennen. Der Weg ist mit einer roten Hexe auf ihrem Besen markiert. Die Markierung ist durchgängig gut, wie wir auf der Wanderung erfreut feststellen.
n der Vulkaneifel wandern: Immer ein Erlebnis
Im angrenzenden Wäldchen über einen Wiesenpfad an dessen Kopfseite erreichbar liegt ein mächtiger Erdhügel, der es gewissermaßen aber „in sich“ hat. Es ist ein Hügelgrab, das ca. auf das Jahr 500 vor Christus datiert wird. Wir gehen auf breiten Wegen durch einen lichten Hochwald, links von uns blitzt tief unten immer mal wieder das Tal des Ueßbaches mit seinen saftigen Talwiesen durchs Gehölz. An einer scharfen Wegbiegung öffnet sich der Wald ein wenig, so dass wir einen freien Blick ins Tal und die Vulkaneifel genießen können.
Nun geht es erst einmal bergan, bis wir auf den ersten Kriminalfall treffen: Irgendwo im gegenüberliegenden „Marx – Loch“, an nicht näher überlieferten Stelle erschlugen zwei Ulmener Pfarrangehörige 1719 den örtlichen Pfarrer Johann Schweißthal. Das war aber nicht der einzige Mord an gesalbten Häuptern. Wie uns eine Schrifttafel erläutert, wurden hier im ‚Maibusch‘ noch zwei weitere Priester ermordet.
Nun heute ist der Ort zivilisierter, wie wir gleich anschließend feststellen: Der Weg führt nun einige hundert Meter durch ein Gewerbegebiet. An kleineren Betrieben vorbei geht es zur L301, der wir ein kurzes Stück nach links folgen. Wir biegen in die Industriestraße ab und verlassen diese nach der Brückenquerung einer stillgelegten Bahnlinie nach links. Nachdem wir das Gewerbegebiet hinter uns gelassen haben, bietet sich uns ein toller Blick ins Ueßbachtal.
Der Weg führt weiter bergauf in den „Brandenbusch“, dessen Name allein schon auf Ulmens schändlichstes Brandmal verweist. Und bald gelangen wir dorthin: Auf einer Basaltkuppe, die vom ‚Feuer aus dem Innern‘, dem Vulkanismus in der Eifel zeugt ist ein – heute wohl eher symbolischer – Scheiterhaufen errichtet. Hier brannten ab dem frühen 16. Jahrhundert die Ulmener Hexenfeuer. Aufzeichnungen über die Prozesse gibt es wenige, doch erloschen sind die Scheiterhaufen während der nächsten Jahrhunderte mit großer Wahrscheinlichkeit auch hier nicht.
In der Vulkaneifel wandern ist manchmal schaurig schön
Wir gehen weiter und treffen auf den Maas-Rhein-Weg des Eifelvereins. An dieser Weggabelung steht eine einsame Königskerze, zu Ehren dieser hat man auch gleich den dortigen Rastplatz mit den Farben Grün-Gelb verziert. Nun folgen wir ein Weilchen dem Hauptwanderweg 1 des Eifelvereins steil hinauf bis fast zum Jakobsberg, den wir kurz nach dem Verlasses des Maas-Rhein-Wegs erreichen. Die inzwischen aufgezogenen dunklen Regenwolken verhüllen die Sonne und tauchen den Jakobsberg in ein gespenstisches Licht. Und das passt zu diesem Ort, der früher „Kahlenberg“ hieß. Eine von Sträuchern und Bäumen freier Vulkankegel, auf der ein kurfürstliches Prestigesymbol – der Gerichtsgalgen – stand.
Wir verlassen den ‚gruseligen‘ Ort und gelangen etwas weiter südlich an einen weiteren Schreckensort: Das Peinloch diente früher, wie der Name schon vermuten lässt, als Folterstelle. Der Flurname „Beim Peinloch“ lässt vermuten, dass es sich hier um eine Schmerz zufügende Örtlichkeit gehandelt haben muss.
Damit lassen wir die Vergangenheit hinter uns, wundern uns kurz über ein Andreaskreuz, das scheinbar am Wanderweg angebracht ist und gehen nun talwärts. DerWeg öffnet sich an der linken Seite und gibt den Blick auf die Olzerhauser Flur — ein von Feuchtgebieten durchsetztes Wiesetal — frei.
Der Jungfernweiher
Noch lange nicht im Tal angekommen, erhaschen wir schon die ersten Blicke auf den Jungfernweiher. Beim Jungferweiher handelt es sich um ein 118.000 Jahre altes verlandetes Maar.
Er ist flächenmäßig wesentlich größer als das Ulmener Maar. Ehemals als Fischteich für die Burgherren genutzt, trocknete es im Verlauf der Jahrhunderte aus, so dass in den 1930er Jahren dort Torf gestochen wurde. 1942 wurden die Wiesen erneut gestaut, um den Wasserpegel durch den Zulauf zum nahe liegenden Maar zu steuern. [Quelle]
Fast am Ziel angelangt, überrascht uns noch ein lustig gestalteter Hinweis auf das „Appelfest“ in Ulmen, das in zweijährigem Turnus vom Eifelverein Ulmen ausgerichtet wird.
Diese Tour auf Outdooractive
Verkehrsverein Ulmen Wanderung durch den Mai- und Brandenbusch
In der Vulkaneifel wandern ist immer ein besonderes Erlebnis. Hier findet Ihr alle meine Touren auf Outddoractive.
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