Wir starten unsere 20 Km lange Tour am Bahnhof in Bitburg-Erdorf, den wir nach 100minütiger Busfahrt von Gerolstein mit dem Schienenersatzverkehr (SEV) der Bahn erreichen. Die Fahrt durch die Südeifel mit ihren steilen Tälern und den fast alpinen schmalen Serpentinen ist ein Erlebnis.
Erdorf liegt direkt an der Kyll und hier führt auch der HWW4 des Eifelvereins – der Felsenweg – entlang, über den ein großer Teil unserer Route führt.
Die Kyll begleitet uns mit ihrem Murmeln und Plätschern, als wir in großer Stille die ersten Kilometer auf dem Felsenweg wandern.
Auf der linken Seit des Weges die Kyll, auf der rechten Seite wild wuchernde Bauerorchideen. Was will ein Wandernder mehr!
Bald kreuzt die Bahnlinie die Kyll und…
… wir steigen über eine „Naturtreppe“ zur Bahnlinie auf…
und entfernen uns ein paar Meter von der Kyll, durch die Schienen getrennt. Das Tal wird hier breiter…
… und von der Sonne durchflutet. Wir gelangen so an die Albachmühle, die noch sehr flutgeschädigt wirkt. Das Gutsgebäude gegenüber der Mühle erstrahlt indessen schon in vollem Glanz.
An der Albachmühle verlassen wir den Felsenweg und wandern mehr als 2 Km bergan nach Hüttingen. Der Weg verläuft hoch über der Talsohle und bietet schöne Blicke auf Hüttingen und die verstreut liegenden kleinen Orte.
An der Kirche im Ort gibt es mehrere kleine gefasste „Wasserfälle“.
In Hüttingen gehen wir rechts der Bahnlinie durch die Kyllauen weiter.
Die Kyll fließt hier breit und flach. Sand- und Kiesbänke bilden kleine Schnellen, durch die das Wasser leise rauschend dahinströmt.
Eigentlich sollte der Weg bis zum Bahnhof Phillipsheim verlaufen. Wir haben allerdings die Folgen der Flut von 2021 unterschätzt. Die Kyll ist plötzlich von umgestürzten Bäumen brückenartig blockert. Der Weg endet an einem Wall aus angeschwemmter Erde und Gestrüpp. Für uns undurchdringbar, nach einigen Versuchen geben wir auf. Also einige hundert Meter zurück und durch Brombeerhecken auf den Bahndam. Zur Not wollen wir auf den Schienen die wenigen hundert Meter zum Bhf Phillipsheim laufen. Es fährt ja derzeit kein Zug auf dieser Strecke.
Oben angekommen, entdecken wir einen Fahrradweg jenseits der Gleise, der wohl instandgesetzt ist. Also dort weiter nach Phillipsheim.
Bis zur Laymühle wanderen wir auf dem Fahrradweg weiter.
Die Kyll macht dort eine große Schleife und unsere Route folgt dieser. Immer nah an der Kyll entlang geht es zur Speicher Mühle. Zwichen Lay- und Speicher Mühle befindet sich ein Anglerheim, an dem wir die Höhe der Kyllflut noch deutlich erkennen können, das Wasser reichte bis unter die Fensterläden des Gebäudes, obwohl das etwa 3 1/2 m über der jetzigen Wasserlinie liegt.
Der Wanderweg verläuft weiter nahe der Kyll, mal im Talgrund, mal auf der Höhe. An der Speicher Mühle entdecken wir ein Schild „Naturcamp Eifel. Ein schönes Haus, früher wohl ein Gasthaus. Die Werbung für Bitburger Pils hängt gutrestauriert über der Tür. Leben ist nicht zu entdecken.
Dafür entdecken wir in einer festen Unterkunft…
… den „Heiligen Floragard“, wie seine Verhüllung zeigt.
Hinter der Speichermühle verläuft unsere Route etwa 1 Km entlang einer wenig befahrenen Straße, bevor wir hinter dem Bahnhof Speicher wieder auf den Felsenweg treffen.
Oberhalb der Looskyller Mühle haben wir noch diese im Wald liegende Kapelle im Blick…
…bevor es immer der Kyll nach zum Bahnhof Auw an der Kyll geht. Von dort, nach gut 21 Km Wanderstrecke gehts mit dem SEV zurück nach Gerolstein in wirklich halsbrecherischer Fahrt mit einigen brenzligen Situationen: Der Busfahrer verwechselt den Bus mit einem Ralley-Boliden. Motorradraser, die immer wieder in den engen und kurvigen Eifelstraßen nur knapp einer Kollision entgehen. Diese Situationen zerren mehr als eine Stunde an unseren Nerven. Wir sind froh, unbeschadet in Gerolstein zu landen.
Die Tour