Der Apolloniaweg bei Winkel in der Vulkaneifel ist nach der Schutzpatronin des Ortes benannt und wie Lavaweg, Antoniusweg und Wendelinusweg Teil des Wanderwege-Netzes rund um das Pulvermaar. Der Weg führt uns vorbei an saftigen Wiesen und über die windigen Höhen des Fuchs- und Tommelbergs, hier und am Rastplatz „Auf dem Hähnchen“ hat man einen wunderschönen Rundblick über die Vulkaneifel. Auf den Waldpassagen und an den idyllischen Bachläufen kann man die Seele baumeln lassen und sich ganz der Natur hingeben.
Meine Tour auf dem Apolloniaweg
Startpunkt in den Apolloniaweg war für mich die Brücke über den Rüsselbach im Ortsteil Oberwinkel. Der Apolloniaweg führt mich zunächst entlang des Rüsselbaches, bevor ich nach dem Verlassen des Waldes auf der ‚Acht‘ über Wiesenwege die Vulkaneifelhöhen erkunde. Wunderschöne Rundblicke über die Vulkaneifel bis hin zum Hunsrück auf der anderen Moselseite belohnen mich für die 120 m Aufstieg.
Ich gehe nun in südwestliche Richtung und treffe nach einiger Zeit auf den Antoniusweg, der von Ellscheid hierher führt. Beide Wege verlaufen nun bis zum Dreisbachtal zusammen. Es geht durch lichten Wald und später über eine Schotterpiste hinunter zum Dreisbach, wo der Weg in einen Pfad übergeht, der über eine schmale Brücke das Tal quert. Dort in dem idyllischen Tal weidende Rinder schauen zunächst interessiert, fressen dann aber gemächlich weiter das saftige Gras im Talgrund.
Hinter der Brücke lädt ein hübscher Rastplatz mit Tisch und Bänken zu einer Rast ein. Es ist aber noch zu früh und ich plane meine erste und einzige Rast am Rastplatz „Auf dem Hähnchen“. Einen Hinweis mit Kilometerangabe finde ich schon hier.
In nordöstliche Richtung geht es nun weiter zum Naturschutzgebiet „Geisert“. Das NSG Geisert ist eine wacholderreiche Zwergstrauchheide auf dessen saurem Boden auch vereinzelt Flächen von Borstgrasrasen zu finden sind. Vom Geisert kann man einen kurzen Abstecher zum Demerather Sauerbrunnen, im Volksmund Drees genannt, einbauen. Dazu muss man den Apolloniaweg aber kurz verlassen und ein Stück auf dem Vulcano-Pfad gehen.
Eine kleine Schwengelpumpe fördert das saure Wasser, dass nur zum Füße kühlen geeignet ist, in ein ummauertes Becken. Das kohlensaure und stark eisenhaltige Wasser ist nicht als Trinkwasser geeignet. Das gashaltige Wasser wurde früher als natürliches Treibmittel zum Backen genutzt.
Vom NSG Geisert gehe ich auf dem Apolloniaweg weiter talabwärts, kreuze den Thielbach über eine Brücke und folge direkt hinter der Brücke dem Thielbach. Nach einigen hunder Metern gelange ich an eine Straße, die das Tal durchquert. Ich gehe nach rechst über die Brücke und schon wartet der nächste Aufstieg auf mich.
Es geht zunächst durch freies Feld und später auf schattigen Waldwegen hinauf auf den Geisbüsch. Hier nimmt die Dichte der Markierungen deutlich ab und ich muss schon häufiger auf die Karte schauen. Letztendlich treffe ich auf den Maas-Rhein-Fernwanderweg, dem ich nun bis zum Rastplatz „Auf den Hähnchen“ folgen kann.
Zum Glück sind nicht alle Wege betroffen, so gehe ich über lichte, grasbewachsene Waldwege weiter, bevor ich oberhalb von Niederwinkel das offene Feld erreiche. Auch hier erwartet mich ein wundervoller Rundblick in die Vulkaneifel, bevor der Apolloniaweg mich zu einem nochmaligen steilen Aufstieg fordert.
Das Etappen-Ziel — den Rastplatz „Am Hähnchen“ liegt nun hoch oben vor mir. Ich kenne diesen Rastplatz von früheren Wanderungen und freue mich auf eine »Rast mit Ausblick«. Oben angekommen bin ich doch ein wenig enttäuscht. Nicht von der Aussicht, die ist nach wie vor fantastisch. Der Rastplatz selbst ist jedoch zugewuchert, hier hat in dieser Saison wohl noch niemand nachgeschaut. Schade, aber das muss ja nicht so bleiben. Deshalb hier ein Foto des „Hähnchen“ von der letzten Herbstwanderung.
Ich raste trotzdem hier, als Nachtisch gibt es leckere Wildkirschen, ein Kirschbaum steht direkt am Rastplatz. Ich bin nicht der erste Kirschenliebhaber, wie die Reste der einen oder anderen Vogelmahlzeit auf dem Tisch bezeugen.
Kurz hinter dem Rastplatz (die Markierungen werden spärlicher) zweigt der Maas-Rhein-Weg nach rechts ab, der Apolloniaweg geht geradeaus, später halblinks weiter. Ich sehe ein Zwischenziel — den Ortsteil Niederwinkel — im Tal liegen in der Mittagssonne liegen. Bald danach tritt der Apolloniaweg wieder in ein Waldgebiet ein. Der Weg verläuft nun hoch über dem Talgrund des Oberwinkeler Baches. Tiefer und tiefer geht es hinab, bis ich am Friedhof vorbei den Ortsrand Nieder-Winkels erreiche. Das Örtchen ist hübsch, so dass ein kurzer Abstecher in das Dorf lohnt.
Der Apolloniaweg selbst tangiert den Ort nur. Kurz hinter dem Ortsrand geht es wieder hinauf, in diesem Fall auf den Tommelberg. Die Route führt zunächst noch durch ein schattiges Tal, bevor der Apolloniaweg wieder ins freie Feld austritt. Es geht nun zwischen Feldern hinauf auf den Tommelber, vorbei am Tommelhof. Auf der Höhe sehe ich in westlicher Richtung ein Wegedreieck mit Rastplatz: Die „Drei Eichen“. Hier muss ich hin und da kein Weg erkennbar ist, gehe ich entlang von Feldrainen. An den „Drei Eichen“ angekommen, führt der Apolloniaweg noch auf den Fuchsberg und am Fuchshof vorbei. Ich kenne die Strecke als oden Asphaltweg und so wähle ich die direkte Route hinab ins Tal entlang des Brühlerbachs. Am Bürgerhaus gehe ich links und folge nun dem Winkeler Bach weit oberhalb am Hang. Der Weg führt hier zwischen Buschreihen und Wiesen hindurch in die letzte Waldpassage des Tages. Fast in Oberwinkel angekommen treffe ich wieder auf den Apolloniaweg. Ein kurzes Stück der Straße entlang und ich bin wieder am Ausgangspunkt.
Mein Fazit zum Apolloniaweg
Spektakuläre Highlights hat der Apolloniaweg nicht zu bieten, aber es ist ein wirklich schöner Wanderweg, wobei die Betonung auf Wandern liegt. Er ist abwechslungsreich, schattige Waldwege wechseln mit wunderschönen Rundblicken über die Vulkaneifel. Es geht an idyllischen Bachläufen entlang und in der Wacholderheide bei Demerath kann man die Seele baumeln lassen und sich ganz der Natur hingeben.