Vom Üßbach entlang des Diefenbach zum Alfbach

In diesem Sommer wird die Strotzbüscher Mühle eine Wanderwoche mit sechs ausgearbeiteten Wanderrouten in der Vulkaneifel anbieten. Hans Christian Boer hatte mich gebeten, ihn bei der Ausarbeitung der Touren zu unterstützen. Das habe ich natürlich gerne getan und bin einige ausgewählte Routen abgegangen. Unter anderen auch diese “Vom Üßbach entlang des Diefenbach zum Alfbach”


Startpunkt der gegangenen Route war die Strotzbüscher Mühle, alternative Startpunkte sind Strohn und die Kirche in Strotzbüsch. Ich bin an der Mühle losgegangen und gelange über eine kleine Brücke und einen kurzen Pfad direkt in die Üßbachauen in der Nähe der Mühle, die in der Morgensonne ihre vorsommerliche Pracht entfalten.

So früh an diesem Samstagmorgen ist auch ein Paar mit seinem vierbeinigen Begleiter unterwegs, das ich eine ganze Weile mal vor, mal hinter mir spüre. Ich als ‘Hundephobiker’ erlebe ihren Münsterländer, der trotz der Empfehlung, die Begleiter vom 1. April bis zum 31. Juli anzuleinen, frei läuft und des öfteren vor oder hinter mir steht, als wenig erfrischend. Also lege ich ein wenig an Tempo zu, um auf dem langen Anstieg zum römischen Grabhügel, dem Strotzbüscher Tumm, ein wenig Abstand zu schaffen.

Der ‘Tumm’ ist auch ein geeigneter Platz, um nach dem langen Aufstieg eine erste Rast einzulegen. Doch trotz strahlender Sonne und noch strahlenderem blitzblauen Himmel weht ein leichter, aber kühler Nord-Ost, so dass ich meine Rast auf’s Tiefenbachtal verschiebe. Außerdem büße ich so meinen erwanderten ‘Vorsprung’ nicht ein. Doch vor dem Tiefenbachtal gelange ich zunächst in die Weiten der Alfbachauen rund um die Oberscheidweiler Mühle und die Hontheimer Mühle.

Allerdings nur kurz, denn der schattige Weg, gesäumt von alten Fichten, Buchen und bizarr verwachsenen Eichen bringt mich rasch in das sich verengende Alfbachtal an der Rückseite der feudal ausgebauten Sprinker Mühle. Die Mühle ist im Privatbesitz und leider von keiner Seite zugänglich.

Der Weg wendet sich vom Alfbach ab und führt in das vom — zum Rinnsaal geschrumpften — Tiefenbach durchzogene Tal, dem der Bach seinen Namen gibt. Auch hier liegt eine Auenlandschaft mit Kopfweiden und kleinen Erlen in der nun schon fast mittäglichen Frühlingssonne. Es ist (weil windgeschützt) sehr warm und Zeit für die Rast, die ich in der Nähe einer kleinen Bruchsteinbrücke über den Tiefenbach einlege, die ob der Wassermenge im Bach leicht überdimensioniert wirkt.

Der Weg (Mühlenweg) ist gut und auffällig markiert, vor allem wenn die Schildchen an so besonderen Plätzen wie in der Nähe der Alfbrücke an der Sprinker Mühle angebracht sind. Ich passiere die Mühle nun zum zweiten Mal und obwohl ich weiß, dass die Mühle nicht zugänglich ist, lege ich entlang des Alfbach einen kurzen Abstecher zum Mühlengraben ein, um einen alten Mühlstein (der Mühle?) zu bewundern.

Der Alfbach ist überquert und durchfließt an der Erinnerungsstätte Schutzalf frei meändernt ein breites Tal, das im Sprinker Trockenmaar mit seinen blühenden Wiesen und Obstbäumen mündet. Durch den Weiler Sprink mit seinen zwei Häusern und vorbei an einem fröhlichen Hinweis zum ‘KulturOrt Sprink’ geht es nun in die Strohner Schweiz, in der dem Alfbach vorübergehend seine Freiheit genommen wird.

Über die Strohner Schweiz, ein Durchbruchstal der Alf, habe ich schon öfter berichtet. In den letzten zwei Jahren war eine Querung der ‘Schweiz’ wegen der zerstörten Alfbrücke nicht möglich. Nun ist (endlich!) die neue Brücke fertig und freigegeben. Zugegeben nicht so romantisch wie die alte Brücke, dafür aber sicher weniger von der bei Hochwasser reißenden Strömung gefährdet. Wie immer verbringe ich einige Zeit hier und genieße bei der Kletteri für die Fotes die verschiedensten Blickwinkel und Perspektiven.

Der Rückweg über den blitzblank ‘geputzten’ Weg entlang des Wartgesberg-Vulkans nach Trautzberg und hoch nach Strotzbüsch ist sonst eher unspektakulär. Ich stelle fest: An einem solchen Frühlingstag wird auch der eintönigste Weg zum Erlebnis. Trautzberg liegt mit seinen Streuobstgärten in vollster Blütenpracht vor mir, löhwenzahn-beblühte Wege führen dorthin. Währe da nicht eine spurtähnliche Umkehr von etwa 800 Metern bergan gewesen, um eine aus der Verschnürung gerutschte Jacke zu suchen, hätte es ein entspannter Ausklang der Tour werden können. So wird es noch einmal kurz anstrengend, bevor ich über Strotzbüsch zurück zur Mühle gehe.

Die Tracks dieser und aller anderen Tourenvorschläge mit kurzer Beschreibung und Fotos werden wir in Kürze auf der Website der Strotzbüscher Mühle veröffentlichen. Ich werde den Link dazu dann hier einstellen. Schaut also mal wieder ‘rein!

Kategorie Pfade, Vulkaneifel, Wandern

Als Westfale verschlug es Herbert Peck Anfang der 1980ger Jahre nach Koblenz und vor einigen Jahren dann monatsweise in die Vulkaneifel. Begeistert von der Landschaft und den vielfältigen Freizeitmöglichkeiten (Wandern, Biken, Fischen) , hat er sich vorgenommen, andere daran teilhaben zu lassen. Er ist zertifizierter Wanderführer im Deutschen Wanderverband (Wanderführer DWV) und führt Interessierte gerne über nicht so bekannte Pfade & Wege

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