Der Traumpfad Pyrmonter Felsensteig ist ausgezeichnet als „Deutschlands Schönster Wanderweg 2015“. Grund genug, diesen Pfad am Rande der Vulkaneifel einmal zu wandern. Vom Feriendorf Pulvermaar erreichen wir unseren Startpunkt — die Burg Pyrmont — in etwa 20 Minuten.
Die Burg ist einer von drei möglichen Einstiegen in den Traumpfad. Hier steht ein — nicht überlaufener — Wanderparkplatz zur Verfügung. Vom Wanderparkplatz geht es einen kurzen steilen Stich hinauf zur Burg, an der wir rechts vorbeigehen und so den Traumpfad Pyrmonter Felsensteig erreichen.
Gleich beim Einstieg in den Traumpfad Pyrmonter Felsensteig begegnen uns zwei Wanderinnen hoch zu Roß, die — so vermuten wir — ihre Tiere wohl meist am Zügel führen werden, ist doch zu erwarten, dass es bei den zu bewältigenden 363 Höhenmetern munter rauf und runter gehen wird. Zumal die Bezeichnung Felsensteig auch kein einfaches Terrain erwarten lässt.
Und so macht der Traumpfad Pyrmonter Felsensteig seinem Namen auch gleich alle Ehre. An steilen Felswänden entlang schlängelt sich der Pfad und in das Tal hineinragende Felsvorsprünge erlauben atemberaubende Ausblicke weit ins Tal. Ab und zu finden wir Relikte des früheren Schieferabbaus: Kleine und größere Höhlen im Schiefergestein, in denen die Schieferlagen schön erkennbar sind.
Pyrmonter Felsensteig – Ein beliebter Wanderweg
Es ist unübersehbar, dass der Traumpfad Pyrmonter Felsensteig ein überaus beliebter Wanderweg ist. Uns – die wir meist in der Woche und nicht an den Wochenenden unterwegs sind — begegnen deutlich mehr Wanderer als auf anderen Wanderungen. Wie muss es erst an den Wochenenden aussehen?
Aber heute ist der Pfad nicht überlaufen, nur an der Pyrmonter Mühle, dem „Haupteinstiegspunkt“ in den Traumpfad Pyrmonter Felsensteig ist die „Wanderer-Dichte“ doch recht hoch. Auch an diesem Wochentag.
Die Pyrmonter Mühle mit dem dreigeteilten Wasserfall erreichen wir nach gut zwei Kilometern, wobei wir unterwegs schon einige schöne Aussichten auf die Burg Pyrmont erhaschen können. Das wird dann aber vom Blick auf das Dreier-Ensemble Burg, Mühle und Wasserfall eindeutig getoppt. Hier lassen wir uns viel Zeit um den Eindruck aus verschiedenen Perspektiven zu genießen.
Wir kreuzen die Eltz über die Straßenbrücke an der Mühle und haben die Burg und Mühle noch einmal aus einer anderen Perspektive vor Augen. Die Mühle wurde ca. 1350 erbaut und bis 1926 von 11 Generationen als Mühle betrieben.
Ab den 20ger Jahren des letzten Jahrhunderts wurde die Mühle, die heute unter Denkmalschutz steht, gastronomisch genutzt. Nach einem Brand 1994 und der Wiedereröffnung stehen neben dem Restaurationsbetrieb 8 Fremdenzimmer zur Verfügung. Es scheint aber so, als sei die Mühle geschlossen, und das nicht nur in der Woche.
Auf dem Pyrmonter Felsensteig hinauf auf’s Maifeld
Nach der Brücke folgt der Weg kurz der Kreisstraße, bis er nach deren Querung in einem ruhigen Waldweg mündet, auf dem es steil nach oben geht. Teilweise erleichtern Stufen den Aufstieg, Wir gelange an die Drei Kreuze, eine Kreuzigungsgruppe aus Tuff, die 1652 vom Pfarrer Anton Arweiler als Dank für die überstandenen Nöte des Dreißigjährigen Krieges errichtet wurde.
Danach geht es durch kleine Wäldchen und weiche Wiesenwege weiter hinauf auf’s Maifeld. Zwischendurch sehen wir uns immer wieder um, um die sich mehr und mehr öffnenden Panoramen zu genießen.
Der Weg schlängelt sich durch weitläufige Felder, die im Frühjahr während der Rapsblüte wohl ein prachtvolles Bild abgeben. Nun im Frühherbst wirkt es eher karg und kahl, die Felder sind abgeerntet, nur die Kartoffelernte ist noch nicht beendet.
Weithin sichtbar erscheint bald das hohe Kreuz am Sammetzkopf, das wir jetzt fest im Blick haben und so einen Abzweig des Pfades verpassen und das Gipfelkreuz – ja so heißt es wohl wirklich – entgegen unserer eigentlichen Wanderrichtung anlaufen.
Uns kommen nun viele Wanderer entgegen, bis wir die kurze Schleife in Gegenrichtung beendet haben und auf weichem Feldweg das nahe Naturschutzgebiet am Juckelberg mit seinen knorrigen Wäldern erreichen. An der Hauerhütte bietet sich eine kurze Rast an, bevor der Weg mal auf, mal ab geht, wobei sich immer wieder herrliche Aussichten bieten, bis schließlich der Elzbach erreicht wird.
Traumpfad Pyrmonter Felsensteig: Es geht munter rauf und runter
Durch einen herrlichen Auenwald folgt der Pfad jeder Biegung des Flusses und passiert die eindrucksvollen Klippen der Teufelskammer. Es geht nun munter hinauf und hinab, mit zum Teil steilen Anstiegen. Nun ja, irgendwie müssen die 363 Höhenmeter ja zusammengebracht werden.
Uns kommen aber dennoch Zweifel auf, ob der mit „Mittel“ eingestufte Schwierigkeitsgrad nicht zu optimistisch ist. Zumal die Rutschgefahr auf dem felsigen Pfad bei Abstiegen bei Glätte, Nässe oder feuchtem Laub sehr groß ist. Das sollte bei der Planung einer Tour berücksichtigt werden.
Ein letzter Auf-und Abstieg und wir erreichen zum letzten Mal das Eltztal, wo wir mit Blick auf die bewaldete Aue ein letztes Mal rasten. Dann kreuzen wir ein drittes und letztes Mal die Eltz und gelangen über einen noch einmal heftigen Aufstieg über Asphalt zurück zum Wanderparkplatz unterhalb der Burg
Zum Schluss noch zwei Anmerkungen: 1. Die Burg hat nur an den Wochenenden geöffnet. Wer die Burg besichtigen möchte, muss den größeren Andrang am Wochenende in Kauf nehmen. 2. Als Startpunkt empfehle ich die Burg. Einmal, weil die Parkplatzsituation entspannter ist. Aber auch, weil der „Abwechslungsfaktor“ höher ist. Ab der Mühle geht es zunächst über das Maifeld und dann über Waldpfade. Ab der Burg führt der erste Abschnitt über Felsenpfade, dann übers Maifeld und zum Ende wieder über schmale Waldpfade entlang der Eltz.