Diese Tour orientiert sich weitgehend an der Natur Aktiv Erleben Tour 66 »Die Vulkaneifel zwischen Strohn, Holzmaar und Dürrem Maar« Nur im Bereich zwischen Strohn und dem Wanderparkplatz nahe dem Holzmaar ist die Streckenführung geringfügig anders, allerdings ohne den Charakter der Tour zu verändern. Dazu später mehr. Nun zur Tour, die das Naturschutzgebiet Holzmaar (mit Dürre Maar und Hetsche Maar) durchzieht und durch die romantischen Täler des Sammetbach und der Alf führt.
Von der Strohner Lavabombe zum Holzmaar
Gestartet bin ich an der Lavabombe in Strohn und über die Alfbrücke hinauf auf die Höhen über Strohn. Gewitterwolken ziehen auf und so nutze ich gleich die erste Bank um Rucksack und Fototasche regenfest zu verpacken. Das stellt sich zwar als überfüssig heraus, aber da ich auf meiner letzten Streckentour von in Sekundenschnelle loslegenden Schauern überrascht wurde, sorge ich lieber vor. Dem Tourenvorschlag folgend gelange ich im talabwärts an den Ortsrand von Strohn und treffe auf den Lavaweg. Wer die Tourenbeschreibungen der NAE-Touren kennt, weiß wie detailreich diese sind. Ich muss gestehen, dass sie mich in diesem Streckenabschnitt ein wenig verwirrt haben, so dass ich mich nach kurzer Zeit entschloss, dem Lavaweg zu folgen, von dem ich weiß, dass er zum Holzmaar führt. Wie ich beim Vergleich meiner Route mit der Originalroute sehen konnte, bin ich etwas unterhalb des Etzerathberges gewandert. Die Strecken laufen vor dem Viadukt über den Maare-Mosel-Radweg wieder zusammen.
Hinter dem Viadukt geht es noch eine kurze Strecke durch den Wald, bevor ich den Wanderparkplatz oberhalb von Gillenfeld an der Holzmaarstraße (L16) erreiche. Hier muss ich den Lavaweg verlassen, der direkt zum Holzmaar führt und nehme die Einmündung der Kreisstraße in Richtung Brockscheid ins Visier.
Der Weg verläuft eine kurze Strecke parallel zur Straße und knickt dann nach Westen ab. Es geht nun oberhalb des Holzmaar weiter, aber der versprochene Blick aufs Holzmaar fällt wegen üppiger Vegetation leider aus. Egal, das Holzmaar werde ich später noch sehen.
Ich treffe auf eine weitere Kreisstraße, von denen es um das Holzmaar herum einige gibt. Durch einen lichten Laubwald geht es nun zum Dürre Maar, einem der drei Maare des Vulkansystems Holzmaar. Das Dürre Maar ist weitgehend verlandet, aber eben nur weitgehend. Im Maarkessel befindet sich ein Übergangsmoor, das aus Sphagnum- und Braunmoostorfen aufgebaut ist und in dem es jetzt grünt und blüht. Das Hochmoor wölbt sich wie ein Uhrglas nach oben und es gehört wie Mosbrucher Weiher, Strohner Määrchen und Mürmes zu einem in Mitteleuropa einzigartigen Naturphänomen. Wie am Strohner Märchen haben sich auch hier seltene Pflanzenarten wie weinrote Moosbeeren, insektenfressender Sonnentau und leuchtend grüne Torfmoose angesiedelt. Da das Moor faktisch auf dem Grundwasser schwimmt, ist am Rand noch reichlich Wasser sichtbar.
Das Naturschutzgebiet Holzmaar
In den letzten zwei Jahren hat sich am Dürre Maar einiges getan. Der Maarhang wurde vom für den mageren Boden untypischen Gehölz befreit, so dass sich hier wieder eine Magerwiesen-Kultur bilden kann, die — wie ich aus einem mobilen Weidezaun schließe — von Schafen oder Ziegen kurz gehalten werden soll. Die Sicht auf das Dürre Maar ist nun wieder frei, so dass ich es aus den verschiedenen Perspektiven betrachten kann
Oberhalb des Dürre Maar blickt man nach rechts auf das Hetsche Maar, dem mit rund 60 m Durchmesser kleinsten Maar der Eifel. Es ist heute vollständig verlandet und Heimat für Frösche und Kröten (im Volksmund ‚Hetsche‘).
Ich umrunde das Dürre Maar fast vollständig, halte mich aber kurz vor dem „Kreisschluss“ rechts und treffe hier auf den Maare-Pfad, einem Partnerweg des Eifelsteig. Die Markierung geleitet mich sicher durch die folgende Passage, die auch als Määrchenpfad gekennzeichnet ist. Der erst 2007 neu eröffnete Themenweg führt zunächst über Stock und Stein auf einem schmalen Fußpfad durch den Uferwald des Sammetbaches und weiter zu Hetsche und Dürre Maar. Sechs Informationstafeln erzählen viel Wissenswertes über Entstehungsgeschichte, Flora und Fauna dieses geschützten Teils der Vulkaneifel.
Zum Sammetbach habe ich eine ganz besondere Beziehung: Der ehemals naturferne Sammetbach war mit seiner hohen Nährstofffracht eine erhebliche Belastung für das von ihm durchflossene Holzmaar. Ich war vor etwa 20 Jahren als Koblenzer zusammen mit meinem Sohn gerade Mitglied im Angelverein Gillenfeld geworden, als ‚unser‘ Verein unter Federführung des Biotopbetreuers die Renaturierungsarbeiten am Sammetbach in Angriff nahm. Noch heute sind wir auf einer Infotafel am Sammetbach bei der ‚Arbeit‘ zu sehen.
Genug mit nostalgischen Erinnerungen, jetzt geht es erst einmal weiter zum Holzmaar, dem letzten der drei Maare dieser auf einer Erdspalte liegenden Vulkangruppe.
Vom Holzmaar durchs Sammetbachtal nach Sprink
Vom Parkplatz gehe ich zunächst über die Kreisstraße und halte mich dann sofort rechts, wo eine kleine Brücke über den Sammetbach führt, der das Holzmaar durchfließt. Das Holzmaar ist das einzige wasserführende Maar mit einem Zu- und Abfluss. An der ‚Maarnixe‘ vorbei gehe ich ein kurzes Stück auf dem Rundweg, bevor ich nach einer Ruhebank in einen schmalen Pfad abbiege. Hier treffe ich auch wieder auf den Lavaweg, dem ich nun ein ganzes Weilchen folgen kann.
Es geht nun eine geraume Zeit am wild romantischen Sammetbach entlang, der Weg ist gut markiert (weißes LA auf grünem Grund), so dass ich die Schönheit dieses Abschnittes wirklich genießen kann. Ab und zu verlasse ich den Weg, um direkt am Bach ein Foto zu schießen. Einfangen kann ich die ruhevolle Atmospäre dieses Bachtales sicherlich nicht. Der Weg ist traumhaft schön!
An einer größeren Weggabelung, an der rechts eine Brücke über den Sammetbach führt, muss ich den Lavaweg verlassen. Aber nicht gleich! Ich mache noch einen kurzen Abstecher zu einer versteckten Rasthütte, die etwas düster aussieht und für hochgewachsene Menschen nur mit eingezogenem Kopf begehbar ist. Ich ziehe es vor, meine Rast auf einer wenige Meter entfernten Bank einzulegen.
Nach der Rast kreuze ich den Sammetbach wieder und gehe zunächst 30, 40 Meter auf dem Hauptweg in nord-östliche Richtung. Ein etwas verwilderter Weg führt dann rechts in ein Seitental des Sammetbaches. Diesem Tal folge ich nun bergan bis zum Ende des Waldes, wo ich auf einen weiteren Wanderparkplatz treffe. Von hier geht es nun hangabwärts in Richtung Sprinker Maar, wobei es zum Teil über Wege mit mehr als hüfthohem Gras geht. Hier ist Vorsicht geboten: Bodenranken bilden unschöne Stolperfallen und tiefe Fahrspuren laden zum ‚Knöchel brechen‘ ein. Aber es gibt keine Alternative, wie ich später auf Karten sehe. Aber sobald diese etwas mühsame Strecke hinter mir liegt, werde ich durch einen Panoramablick aufs Sprinker Maar und die Vulkaneifel belohnt. Zeit für eine zweite Rast, bevor es hinunter nach Sprink geht.
Durch die Strohner Schweiz und den Mühlenbergpfad
Wie kann es anders sein? In Sprink treffe ich wieder auf den Lavaweg, der mich auf einem schmalen Pfad durchs Alfbachtal führt. Nach den Regenfällen der letzten Tage führt die Alf reichlich Wasser, sie könnte in diesem Zustand zu einem Eldorado für Wildwasser-Paddler werden. Aber die Regenfälle habe auch zu einigen Baumstürzen geführt. Flachwurzelnde Fichten konnten sich im wassergesättigten Hang nicht halten und sind in die Alf aund teilweise auch auf den Pfad gestürzt. Die Hindernisse lassen sich aber problemlos überwinden.
Auf der anderen Talseite angekommen, gehe ich rechts auf den Mühlenbergpfad, der mich am Wartgesberg entlang führt. Hier sollen einige Aussichtspunkte auf mich warten. Es geht steil bergan und oben sehe ich — nichts! Dichtes Gehölz oder besser Gestrüpp schließt mich ein. Auch der erste Aussichtspunkt bietet nur einen limitierten Blick auf das Abbaugebiet am Wartgesberg, das dem Vulkankegel nach und nach den Garaus macht.
Weiter zum nächsten Aussichtspunkt, der einen Blick auf die Strohner Mühlen bieten soll. Die Aussichtspunkte sind aufwändig gebaut aber man hat sie dann scheinbar sich selbst überlassen. Sie bieten gerade eine knappe Sicht nach vorn, alle anderen Richtungen sind durch Gehölz nicht einsehbar. Die Strohner Untermühle kann ich nur erahnen, aber nicht, wie am Aussichtspunkt beschrieben, auch sehen. Mein Eindruck: Gut gedacht, gut gemacht und dann nicht weiter gepflegt. Schade. Also taste ich mich wieder hangabwärts, wo ich wieder am Startpunkt lande.
Mein Fazit zur Tour
Ein großes Lob an die Tourenplaner von Natur Aktiv Erleben! Ich bin in diesem Bereich der Vulkaneifel häufig unterwegs und war der Meinung, die schönsten Routen zu kennen. Aber diese Tour eröffnet neue Perspektiven auf mein bevorzugtes Wandergebiet. Die Strecke durchs Sammetbachtal ist beeindruckend schön. Wer noch ein paar Kilometer drauflegen möchte: Von Strohn über den Lavaweg zum Strohner Märchen & zum Pulvermaar, dann durchs Tal des Erlenfloß am Erlenhof vorbei zurück auf den Etzerathberg (etwa 5 bis 6 km).
Das Hochladen eines Track spare ich mir, wer möchte, kann sich diesen auf der NAE-Seite herunterladen.
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