Das Naturschutzgebiet erstreckt sich zwischen Gillenfeld und Strohn im Bereich der durch eine Vulkangruppe geformten Landschaft aus zwei Maaren und einem 65 Meter hohen Tuff- und Schlackenkegel, dem Römerberg.
Zuerst explodierte im Süden das Strohner Maar. Beim nächsten Ausbruch entstand der heute etwas asymmetrische Vulkankegel Römerberg. Seine Südhälfte rutschte irgendwann in das Strohner Maar ab und verfüllte es! Zu guter Letzt entstand das Pulvermaar.
Das tiefste „Auge der Eifel“
Das Pulvermaar ist wie aus dem Bilderbuch: Es ist das am besten erhaltene Maar in der Eifel. Das fast kreisrunde Maar hat steile trichterförmige Wände. Der Maarsee liegt auf einer Höhe von 411 m ü. NN und ist mit einer maximalen Wassertiefe von 72 m der tiefste der Vulkaneifel. Bei einem Durchmesser von etwa 700 m und einer Seefläche von ca. 38,48 ha besitzt der See auch die größte Wasserfläche der Eifelmaare, auch wenn die gesamte vulkanische Struktur mit 900 * 950 m von vielen anderen Eifelmaaren übertroffen wird.
Der See heute ist mit über 70 m außerordentlich tief für ein Maar. Schätzungen für die ursprüngliche Höhe zwischen der tiefsten Stelle im Trichter und der höchsten Stelle auf dem Wall gehen bis zu 300 Meter! Davon ist heute nicht einmal die Hälfte übrig geblieben.
Römerberg
Der Römerberg ist ein 65 Meter hoher Tuff- und Schlackenkegel, aber aufgrund seines Bewuchses mit dichten Nadelhölzern eher unscheinbar und wird vom zufälligen Besucher meist nicht als Besonderheit wahrgenommen, obwohl vermutlich Reste des Römerberg-Vulkans als Basaltdurchbruch auch auf dem südöstlichen Teil des Rundwegs um das Pulvermaar sichtbar sind.
Strohner Märchen
Vor gut 8.800 Jahren entstand im Zusammenhang mit dem Ausbruch des Römerberg-Schlackenvulkans auch das Strohner Märchen. Mit einem Durchmesser von gut 170m gehört es zu den kleinen Maaren. Sein Kraterwall ist schon vollständig abgetragen.
Das Maar steht kurz vor der Verlandung (Typ „Finalmaar“), fast 10m dicke Torfablagerungen eines noch intakten Moores bedecken den Kesselgrund. Rund 250 Pflanzenarten finden hier ihren Lebensraum, ein derartiger Pflanzenstandort ist einzigartig für das gesamte Rheinland.
Neben seiner Bedeutung für die Geologie, die Paläobotanik und die Biowissenschaften, insbesondere für die Pflanzensoziologie, ist das Strohner Märchen mit Sicherheit ein exzellentes Refugium für unsere heimische Flora, dessen Schutzwürdigkeit außer Frage stehen sollte. Als innerhalb eines Maarkessels gelegenes Hochmoor gehört es wie Mosbrucher Weiher, Dürres Maar und Mürmes zu einem in Mitteleuropa einzigartigen Naturphänomen.
Auf der ständig durchfeuchteten Bodenfläche des fast ausgetrockneten Maarsees siedelten sich Torfmoose an, die sich langsam zu einer Decke zusammenschlossen. Diese wächst ständig nach oben weiter und die unteren, abgestorbenen Pflanzenteile wandeln sich unter Luftabschluss zu Torf um. Ein Hochmoor entsteht schließlich, wenn die Moose über das Grundwasser hinaus wachsen, sich in der Mitte wölben und nur noch vom Regen leben! Typische Moorpflanzen sind Torfmoose, Woll- und Seggen-Gräser.Quelle: Geopark Vulkaneifel
Mehr erfahren über das Pulvermaar mit Römerberg und Strohner Märchen
Wer mehr über das Naturschutzgebiert Pulvermaar mit Römerberg und Strohner Märchen erfahren möchte, dem lege ich die Führungen von Frank G. Fetten ans Herz. Oder er schaut auf eine „Nebenseite“ des Feriendorf Pulvermaar, dort hat der Inhaber des Feriendorf – Dr. Frank G. Fetten – einen umfangreichen Text zur Geologie des Pulvermaar-Vulkan veröffentlicht.
Broschüre des Geopark Vulkaneifel als Download: Die Maare und Ihre Entstehung
Auf Outdooractive findet Ihr einige meiner Touren im und rund um das Naturschutzgebiet Pulvermaar mit Römerberg und Strohner Märchen.
Titelfoto: Feriendorf Pulvermaar
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